Literatur

Hier findest du einige Auszüge der Literatur, die auf Eslas geschrieben wurde, oder gelesen wird. Einige Legenden und Erzählungen wurden nur mündlich überliefert und schließlich hier festgehalten.

Legenden

Sagenberglegenden

Um den Sagenberg Talans ranken sich unzählige Geschichten, die besonders abends an den Lagerfeuern erzählt werden. Einige handeln von seltsamsten Geschöpfen die am Berg und in den dichten Wäldern zu seinem Fuße hausen sollen. Angeblich verschwanden dort schon Kinder und wurden selbst starke Männer und tapfere Frauen angegriffen. Wie viel Wahrheit in den Erzählungen steckt, weiß keiner zu beurteilen. Doch noch heute wird der Sagenberg gemieden und es gibt immer wieder neue Geschichten.

Die Rucheda vom Sagenberg

Einst lebte eine Rucheda abseits des Dorfes Hone im Wald. Zu jener Zeit gab es noch nicht so viele Menschen in Talan und die meisten davon waren dunkelhäutige Koras. Da in ihrem Heimatland viele Magier zu Hause sind, kannten sie sich mit Magie aus. Doch diese hübsche Frau bediente sich völlig unbekannter Mittel. Man zählte sie nicht zu den Magiern. Das Wissen um manche Kräuter reicht schließlich nicht aus um Magie zu wirken. Was diese Frau jedoch tat, trat in den Bereich zwischen Magie und Glauben. Man mag es Aberglaube nennen. Man traute ihr nicht, suchte aber doch immer wieder ihre Hilfe.

So kam es auch, dass die noch immer Kinderlose Frau des Dorfobersten zu ihr ging. Die Rucheda riet ihr drei Monate hintereinander je am Ersten Vollmond ein Birkenfeuer unter dem Fenster des Schlafgemaches zu entzünden und unbekleidet drei mal darum herum zu tanzen.

Da sich die Gute keinen anderen Rat wusste, versuchte sie es. Heimlich ohne das Wissen ihres Mannes tanzte sie drei Male um das Feuer. Da sie sich aber unmöglich unbekleidet zeigen konnte ließ sie ihre Dienerinnen mit Tüchern im Kreis um das Feuer aufstellung nehmen.

Vielleicht war das der Grund, oder aber das seltsame Ritual konnte gar nichts nutzen, jedenfalls blieb sie auch das kommende Jahr Kinderlos.

Da die Rucheda viel Geld verlangt hatte für ihren Rat, erzählte die Frau ihrem Gemal davon. Dieser wurde erst wütend auf seine Frau, dann um so mehr auf die Rucheda, welche den Leuten das Geld aus den Taschen zog. Gemeinsam verjagten die Dorfbewohner die Rucheda aus dem Dorf und trieben sie in die Wälder des Sagenberges. Das letzte was sie von ihr hörten war ein schallendes Lachen.

Jenes Lachen ist es auch, welches der unbedarfte Wanderer in der Nähe des Sagenberges des Nachts und in seinen Träumen hören kann.

Begriffserklärung:

Rucheda bezeichnet eine meist alte wundersame Frau, die seltsame Praktiken ausübt. Der Begriff Rucheda wird zusammengesetzt aus 'Rucha'  > Altalgema, bezeichnung für etwas unbekanntes, welches man nicht einzuordnen weiß, und '-eda'  > hier als Suffix für 'Person', vermutlich aus dem Dialekt der Schluchtenlande. Verwendung findet der Begriff Rucheda nur noch selten in Südtalan und den Schluchtenlanden. Ansonsten ist er nur noch in Verbindung mit Sagen anzutreffen. Die Schluchtenlande werden heute als Nordelvien bezeichnet und Umfassen Teile Gerlagurs und Famfahins.

Das kleine Mädchen und der Pakakun

(Eine eher überraschende Geschichte über den Pakakun, wie man sie nicht erwartet.)

Emcha war ein kleines, aufgewecktes Mädchen von fünf Jahren. Zu hause war Emcha in Hone, dem Dorf am gleichnamigen Bach. Emcha hatte eine Großmutter, welche im auf einem Gut jenseits des Hone, nahe dem Sagenberg wohnte. Was die Leute dort hielt, war der besonders ertragreiche Ackergrund. Dadurch waren sie recht wohlhabend und konnten sich die geoßen zotteligen Hund halten, die angeblich den Pakakun fern hielten. Es schien auch wirklich zu helfen, jedenfalls bekam nie einer von ihnen das Wesen zu Gesicht.

Nun kam es, dass die Mutter von Emcha krank wurde und der Vater für einige Tage außer Haus war. Da sie sich nicht um das Mädchen kümmern konnte, schickte sie es gemeinsam mit dem älteren Bruder zur Großmutter. Die beiden Kinder brachen recht früh am Morgen auf, admit sie am Mittag bei ihr sein würden. Sie spazierten auch gleich gutgelaunt davon, ganz im Vertrauen, dass es der Mutter bald wieder besser gehen würde. Sie freuten sich auf die Tage bei der Großmutter, verwöhnte diese die Kinder doch immer sehr. Sie überquerten die Brücke und schlugen den Weg zum Gut ein. Angst dem Wesen aus dem Wald zu begegnen hatten sie nicht, war dieser doch noch ein ganzes Stück entfernt. So weit entfernte der Pakakun sich nie vom Wald.

Als sie an einigen Hecken vorbei kamen sprang plötzlich eine verwegene, bärtige Gestalt hervor und verstperrte ihnen den Weg. „Heda ihr beiden, wohin des Wegs?“ verlangte er zu erfahren. Der Bruder stellte sich sogleich vor seine Schwester um sie schützen zu können. Er hatte jeoch nicht bemerkt, dass auch hinter ihnen ein Räuber aufgetaucht war. Dieser packte Emcha und bedrohte sie mit einem Messer. Was die beiden sich davon versprachen zwei Kinder zu überfallen, werdet ihr euch fragen. Ja sie hofften diese bei den Nomaden verkaufen zu können. Der eine Räuber strechte den Bruder mit einem Schlag nieder und er sank in sich zusammen. Emcha schrie vor Angst um so mehr. Doch der Räuber mit dem Messer lachte nur höhnisch. So schleppten sie die beiden Kinder mit sich. Am Rand des Sagenberges, im Schatten des Waldes hatten sie gemeinsam mit drei weiteren eine Hütte, wo schon vier weitere Kinder warteten. Da sie den Weg in die Schluchtenlande auf den Abend festgelegt hatten, kamen ihnen diese beiden gerade recht. Denn es kam nicht allzuoft vor, dass Kinder in diesem Gebiet allein unterwegs waren. Doch wie es mit den Bösen ist, sie erreichten ihr Ziel nicht. Emcha, die inzwischen nur noch schluchzte, hatte sich der eine Räuber unter den Arm geklemmt. Der andere trug den Bruder wie einen Sack über der Schulter. Beide wurden in die Hütte gebracht.

Wo drei erstarrte Räuber standen. Der Pakakun lauerte im Giebel und stürzte auf die Bösen Männer herab. Emcha war die einzige, die ihn sehen konnte, weil er sich in ihren Träneen spiegelte. So kamen die Kinder frei und liefen schnell zum Gutshof der Großmutter. Noch am selben Tag wurden die Räuber gefasst.

Begriffserklärung: Pakakun

Das Wort Pakakun existiert nur in den Sagen der Elben. Die Sagen um Pakakun sind wohl die ältesten noch bekannten Sagen Talans. Sie handeln alle von einem nicht genauer definierten Wesen das angeblich in den Wäldern des Sagenberges lebt. Da immer wieder Personen zu finden sind, die behaupten den Pakakun gesehen oder gehört zu haben, halten sich nicht nur die alten Sagen, es gibt auch immer wieder neue.

Am häufigsten wird der Pakakun als ein Schattenwesen beschrieben, dass man nur aus den Augenwinkeln und in einem Spiegel richtig sehen kann. (Dabei ist auszugehen, dass es kein Vampir ist, da diese eben nicht im Spiegel zu sehen sind.) Er wird als groß und breit beschrieben, aber auch als wabbernd und instabil. Er jagt jedem Angst ein, der ihm begegnet, ob Mensch, ob Elb oder Rojen. Sein durchdringendes Geheul, lässt einen erstarren und es fällt einem schwer sich wieder zu bewegen. Es heißt seine Berührung bringe einen dazu den Weg zu verlassen. Einige seien schon deswegen in die Tiefe gestürzt. Andere Sagen beschreiben ihn als einen riesigen grauen Vogel, der nur des Nachts zu sehen ist, oder auch als schwarzen Wolf mit roten Augen. Was allen Beschreibungen gemein ist, ist die Tatsache, dass der Pakakun angst einflößend und gefährlich ist.